Karl Gottlob von Anton

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Karl Gottlob Anton

Karl Gottlob Anton, ab 1802 von Anton (* 23. Juli 1751 in Lauban; † 17. November 1818 in Görlitz) war ein deutscher Jurist, Politiker, Historiker sowie Mitbegründer und Präsident[1] der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften.

Als Sohn einer Kaufmannsfamilie wurde Karl Gottlob Anton am 23. Juli 1751 in Lauban geboren. Seine Eltern waren Christiane Rosine (geb. Richter) und Gottlob Anton († 1758). Nach seinem Studium an der Universität Leipzig erhielt er 1773 die Magisterwürde und verteidigte 1774 seine Dissertation. Im Jahr 1775 begann er seine Tätigkeit als Amtsadvokat in Görlitz. Im darauffolgenden Jahr heiratete er Johanne Christiana Meißner, eine Enkelin (mütterlicherseits) des einstigen Görlitzer Bürgermeisters Johann Daniel Riech.[2] Anton erwarb im Jahr 1782 das Rittergut Oberneundorf und wurde nach 22 Jahren als Amtsadvokat 1797 Senator. In den vergangenen Jahren hatte er sich in der Oberlausitz als Historiker, Sprachforscher und Verfasser zahlreicher Schriften bereits einen Namen gemacht. Seine Position als Amtsadvokat und Rechtsvertreter ließ ihn zudem zu einer der führenden Persönlichkeiten der Oberlausitz aufsteigen.

Seine Werke weisen ihn heute als hervorragenden Kenner der sorbischen Sprache und Kultur aus. Er leistete zur Zeit der Aufklärung mit seinen Forschungsergebnissen und seinen organisatorischen Fähigkeiten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Sorabistik in dieser Region. So schuf er mit die Grundlagen der Slawistik in Deutschland. Stets pflegte er gute Beziehungen zu sorbischen Gelehrten.[3]

1779 schlug er vor,[4] die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften zu gründen, und kaufte zu diesem Zweck das Gebäude Obermarkt 29. Als die Räume für die Gesellschaft zu eng wurden, war er es, der das deutlich größere Barockhaus Neißstraße 30 erwarb und damit der Gesellschaft ein dauerhaftes Zuhause gab. 1802 wurde er geadelt.

Anton war aktiver Freimaurer in der Görlitzer Loge Zur gekrönten Schlange und hat deren Arbeiten wesentlich geprägt.[5]

Karl Gottlob Anton verstarb 1818 im Alter von 67 Jahren in Görlitz und wurde auf dem Görlitzer Nikolaifriedhof beigesetzt.

Sein Cousin war der deutsche Linguist und Orientalist Konrad Gottlob Anton, dessen Sohn, der Altphilologe Karl Gottlieb Anton, ebenfalls in Görlitz wirkte.

Seine Bibliothek sowie seine wissenschaftlichen Sammlungen vererbte er an die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften. Sie werden heute in der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften Görlitz sowie im Kulturhistorischen Museum Görlitz aufbewahrt.

  • Christian Knauthe: Historische Nachrichten von denen Bibliotheken in Görlitz. Görlitz 1737.
  • Robert Joachim: Geschichte der Milich´schen Bibliothek und ihre Sammlungen. Görlitz 1876.
  • Richard Jecht: 150 Jahre Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften: 1779–1929. Görlitz 1929.
  • Ernst-Heinz Lemper: Adolph Traugott von Gersdorf (1744–1807): Naturforschung und soziale Reformen im Dienste der Humanität. Berlin 1974.
  • Annerose Klammt: Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften bei den Städtischen Kunstsammlungen. In: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Hildesheim 1977, S. 284–289.
  • Helmut Riege (Hrsg.): Friedrich Gottlieb Klopstock – Werke und Briefe, Band 3. Berlin und News York 1982, S. 1000. (Online)
  • Ernst-Heinz Lemper: Zur Geschichte und Bedeutung der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte. 64, 1994, S. 85–95.
  • Martin Kügler, Cornelia Eisler: Johann Gottlieb Milich: Gelehrter und Sammler. Oettel, Görlitz/Zittau 2000, ISBN 978-3-932693-55-7.
  • Emil Julius Hugo SteffenhagenAnton, Karl Gottlob von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 497.
Wikisource: Karl Gottlob von Anton – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. OLGdW e.V: Präsidenten der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, abgerufen am 12. April 2014
  2. Nachlese Oberlausitzischer Nachrichten: sowohl aus den neuern als ältern Zeiten. 1768. Benj. Gottlieb Kretschmar, 1768, S. 346 (google.de [abgerufen am 29. Dezember 2022]).
  3. Unsere Oberlausitz - ein Lesebuch ISBN 3-933827-00-0
  4. OLGdW e.V: Von der Gründung bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, abgerufen am 12. April 2014
  5. Internet-Auftritt der Loge